Quarterback


  • Die Unternehmen Quarterback/International Campus wollten am Markgrafendamm ein exorbitant teures Luxuswohnprojekt für Studierende errichten
  • Während des Baus kam es zu vielen Komplikationen und Problemen, unter denen vorwiegend die Anwohner*innen der Häuser Markgrafendamm 6 und 10 zu leiden hatten
  • Die Häuser Markgrafendamm 6 und 10 wurden durch die Bauarbeiten des Unternehmens massiv beschädigt, Anwohner*innen lebten dadurch in ständiger Angst um Leib und Leben oder vor einem drohenden Zwangsauszug
  • Durch Dokumentation, Proteste und Pressearbeit konnte ein vorrübergehender Baustopp durchgesetzt werden, der anscheinend bis heute anhält
  • Viele fragen sich nun wie es weitergehen wird und was mit der Fläche passiert
  • Wir fordern weiterhin einen kompletten Stopp des Projekts und einen Rückkauf, damit die Fläche für etwas Sinnvolles zur Verfügung steht

 

Am Markgrafendamm wollte das Unternehmen „Quarterback“ das wahrscheinlich bisher dreisteste Luxusbauprojekt des gesamten Laskerkiez errichten: In Kooperation mit dem Unternehmen „International Campus“ soll hier das Studierendenprokekt „The FIZZ“ entstehen. Zimmer beginnend ab 18 qm kosten dort zwischen 800 und 900 Euro. Ebenso rücksichtslos wie die Geschäftsidee, waren die Praktiken die besagte Firma an den Tag legte. In letzter Sekunde wurden die Pläne, das Gebäude genau zwischen zwei Wohnhäusern mit überwiegend alter Bewohner*inneninfrastruktur zu errichten, gekippt. Stattdessen sollte sich das Gebäude nun in L-Form nicht nur zwischen, sondern auch vor dem Wohnhaus der Nummer 10 breit machen. Die Markgrafendamm 10 sollte also von dem Bauprojekt umschlossen werden. Dies setzte auch voraus das ein über 70 Jahre alter Kastanienbaum, den die Bewohner*innen sehr lieb gewonnen hatten, gefällt wurde. Vergeblich hatten sich die Bewohner*innen dafür eingesetzt, die Fällung hinauszuzuögern bzw. zu verhindern. Sie standen deswegen in Kontakt mit dem Grünflächenamt, doch die dort zuständige Person versprach zunächst den Bewohner*innen Bescheid zu geben, sobald er sein okay gibt (laut eigenen Aussagen hatte er bei dem „ob“ sowieso keinen Spielraum, es ging eher ums „wann“). Doch auf diese Aussage war kein Verlass. Eines morgens rückten plötzlich die Bagger an, versperrten den verdutzten Anwohner*innen den Weg zur Arbeit und fällten nach und nach den Baum unter den erschrockenen Augen der Nachbar*innen. Nicht minder rücksichtslos ging es dann weiter. Das Unternehmen zapfte Strom von den Stromleitungen der Bewohner*innen ab, sorgte für eine Wasserflutung des Kellers Markgrafendamm 10, kaufte kurzerhand das gesamte Gebäude des Markgrafendamm 10 und ließ später auch noch die Bauleiterin höchstselbst in eine freie Wohnung dort einziehen. Als es während der Bauarbeiten zu mehr und mehr Rissbildungen in den Häusern Markgrafendamm 6, 10, und 5 kam, besonders stark waren die Nummer 6 und 10 davon betroffen, wurde kein bisschen Einsicht gezeigt. Manchmal stürmten Bewohner*innen auf die Baustelle, da sie Sorge hatten ihnen würde gleích die Decke auf den Kopf fallen. Es folgten anberaunte Treffen, Gutachter*innen die kurze Baustopps verhängten, die aber schnell immer wieder gekippt wurden.

Wohl durch dilletantische Bauarbeiten kam es gar zu einem Unfall, bei dem am 28.04.2023 um 14 Uhr ein tonnenschwerer Stahlträger einen Zaun und ein Fahrrad – lediglich 2 Meter entfernt von einem elfjährigen – Kind unter sich begrub. Als die Risse immer größer wurden und die Nachbar*innen nicht nur um ihr Leib und Leben fürchteten, sondern auch damit begannen Notfallkoffer zu packen, wandten sie sich an unsere Stadtteilinitiative. Geplant wurde eine Kundgebung, nebenher wurde Kontakt zu verschiedenen Medien aufgenommen, sowie die kollossalen Schäden an den Häusern in den sozialen Medien dokumentiert. Durch diese Schritte wurde schnell ein dauerhafter Baustopp verhängt, der von Anfang Juli bis zum heutigen Tage andauert. Wir können nur hoffen, dass das für die skrupellosen am Bau beteiligten Unternehmen ein teures Geschäft wird. Wer so gewissenlos mit Menschen(leben) spielt, alles nur zugunsten eines profitablen Yuppie-Studierenden-Boardinghouses, dass zum Leidwesen der gesamten Nachbar*innenschaft gebaut wird, hat es absolut nicht anders verdient.

Fragen tun nicht nur wir, sondern auch die gesamte Nachbar*innenschaft, wie es mit der Fläche weitergeht. Das Bauunternehmen „R+V Hoch und Tiefbau“ hat wohl aufgrund der massiven Probleme und der Öffentlichkeitsarbeit das sinkende Schiff in den letzten Wochen verlassen und zieht auch ihre Gerätschaften von der Baustelle ab.

Quarterback ließ zuletzt vor einigen Wochen an die Bewohner*Innen der Häuser ausrichten, man wolle damit anfangen die Markgrafendamm 6 zu unterfangen, damit das Haus nicht weiter absinken kann. Passiert ist das bis jetzt aber dem Anschein nach nicht.

Weitere Informationen sind wichtig und notwendig, denn die Häuser 6 und 10 können nun weiterhin Schaden nehmen, auch wenn nicht mehr gebaut wird, vielleicht sind sie auf eine Unterfangung angewiesen. Hier möchten wir auch auf die Verantwortung des Bezirks- bzw. Bauamts verweisen. Wer solche skrupellosen Bauprojekte ohne mit der Wimper zu zucken, genehmigt und durchwinkt, ist auch für die Probleme, die diese bereiten, mitverantwortlich.

Die Bewohner*innen der betroffenen Häuser haben ein Recht auf Antworten und eine Sicherheit, dass sie in ihren beschädigten Häusern bleiben können. Wir als Initiative würden es sehr begrüßen, wenn der Bezirk oder die Stadt sich Gedanken macht, ob es nicht möglich wäre das Gelände für einen guten Preis der Firma „Quarterback“ abzunehmen. Vielleicht ist das Bauprojekt dort ohnehin gescheitert und mit Sicherheit ließe sich das Grundstück anderweitig sinnvoll nutzen.

Wir jedenfalls werden die Vorgänge genau im Blick behalten und die Bewohner*innen weiter in ihrem Kampf gegen „Quarterback“ und „International Campus“ unterstützen. Auf den Bezirk oder das Bauamt konnten sie in der Vergangenheit nicht vertrauen – was hilft ist Protest & Öffentlichkeit. Prinzipiell gegen jedes Luxusbauprojekt, aber insbesondere gegen die, die der Nachbarschaft solch ungeheuerlichen Schaden zufügen.

 

Presse:

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173685.stadtentwicklung-the-fizz-in-berlin-zerstoert-ein-luxus-neubau-die-nachbarhaeuser.html

https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/studi-apartments-in-friedrichshain-tiefbauarbeiten-losen-risse-in-nachbarhausern-aus-9943911.html

RBB-Beitrag Juni 2023:

Schäden-Dokumentation:

Kontakt für weitere Nachfragen: keinostkreuzcampus@riseup.net

Quarterback


Euer Neubau ist unser Albtraum! Rettet unsere Häuser!

Kundgebung gegen die „The Fizz“ Luxus-Studierendenappartments von International Campus

03. Juni 23 – 14:00 Uhr Markgrafendamm 7-10, 10245 Berlin

(S-Bahn Ostkreuz / S-Bahn Treptower Park)

Ausgangslage

  • Am Markgrafendamm 7-10 im Laskerkiez, Friedrichshain entsteht das Studentenwohnheim THE FIZZ. International Campus (IC), „führender Entwickler und Betreiber von Konzepten für studentisches und urbanes Wohnen in Europa“, ist Eigentümer und baut seit Anfang 2022 auf der Fläche im Kiez.

  • THE FIZZ ist eine Marke von International Campus. Die möblierten Apartments werden temporär an Studierende zu einem Pauschalpreis vermietet. Dadurch werden sämtliche Mieter:innen-Schutzmaßnahmen wie die Mietpreisbremse umgangen und der Mietenspiegel im Kiez weiter in die Höhe getrieben.

  • Im THE FIZZ Köpenicker Straße, Kreuzberg kostet ein 20qm Apartment beispielsweise aktuell 1.075 Euro. Das ist keine Lösung für den Wohnraummangel in unserer Stadt oder anderswo – das ist Abzocke!

Markgrafendamm

  • Umgeben ist die Baugrube von bewohnten Altbauten. Durch monatelange Tiefbauarbeiten sind die Häuser abgesunken und mitunter große Risse in Wohnungen,Treppenhäusern und Fassaden entstanden. Fenster, Türen und Balkone können zum Teil nicht mehr genutzt werden.

  • In den Häusern Markgrafendamm 6 und 10 warten die Anwohner:innen vergeblich seit Monaten auf Informationen, ob und wann diese Schäden behoben werden. Auch die Frage, ob das Haus Nr. 6 den noch ausstehenden Bohrungen nebenan standhält, bleibt unbeantwortet.

  • Markgrafendamm 10 wurde vom Bauherren vor einigen Jahren bereits aufgekauft. So kann ohne Probleme die Fläche vor dem Haus bebaut oder Fenster der Anwohner:innen zumauert werden.

  • In beiden Adressen sind die Hausverwaltungen unkooperativ und lassen MieterInnen im Stich.

Forderungen und Aufruf

  • Bauen im Bestand kann nur funktionieren, wenn dies behutsam geschieht mit Rücksicht auf die im Kiez lebenden Menschen und bestehende Strukturen. Wir fordern deshalb Nachverdichtung ohne Vernichtung. Dieses Bauprojekt löst keine Not, es ist Teil des Problems!

  • Wir möchten das Schadensgutachten einsehen, was durch das Unternehmen Quarterback angefertigt wurde. Wir wollen wissen, was mit unserem Haus und in unserer Nachbarschaft passiert!

  • Wir sind gegen rein profitorientiertes, inhumanes und unsoziales Bauen sowie Gentrifizierung wie im Markgrafendamm! Die Wohnungsnot von Studierenden wird hier gnadenlos ausgenutzt – auf dem Rücken der Anwohner:innen.

  • Kundgebung am Samstag, den 3. Juni ab 14.00 Uhr vor der Baugrube am Markgrafendamm 7-10. Wir wollen aufmerksam machen auf die inzwischen sehr prekäre Lebensrealität im Kiez und unseren Nachbar:innen. Kommt vorbei und werdet laut gegen skrupellose Bauprojekte. Helft uns im Kampf um unsere Wohnungen! Denn: International Campus, euer Neubau ist unser tagtäglicher Alptraum! Rettet unsere Häuser!

Quarterback


Freitag, 11.03.22 – 15 Uhr – Fahrraddemo gegen Pandion, Trockland und International Campus – Unter den Linden 14

(ACHTUNG: Weitere Aktion am Donnerstag, 10.03.22 – 16 Uhr – Kundgebung und Petitionsübergabe – Vor dem Bundestag

Am 11.03. geht es gemeinsam auf die Straße! Diesmal mit unseren Drahteseln. Kommt zur Demo für den Erhalt der „Zukunft am Ostkreuz“ – gegen die Immobilienunternehmen, die unseren Kiez bis zum Äußersten gentrifizieren und mit ihren Bauprojekten den Startschuss für die Verdrängung der „Zukunft“ gesetzt haben.

Wer sind diese Unternehmen und was haben sie mit der Zukunft am Ostkreuz zu tun? Wir stellen sie euch vor, auf der Fahrrad-Demo zur Rettung der „Zukunft“!

Die erste Station ist die Niederlassung von Pandion (Unter den Linden 14, 10117 Berlin). Das Kölner Unternehmen ist bundesweit bekannt für exorbitant teure Luxusbauprojekte. Pandion möchte unmittelbar neben der „Zukunft“ seinen gigantischen Co-Working-Space „Ostkreuz-Campus“ errichten. Sie bezeichnen sich als „Partner für Lebensräume“ und halten an dem Projekt fest, obwohl niemand sie im Laskerkiez haben will. Dass ihr Projekt für viele Anwohner*innen die vorhandenen „Lebensräume“ einschränkt oder ganz zerstört, spielt für das Unternehmen keine Rolle. Damit werden wir uns niemals abfinden!

Weiter gehts zum Büro von der „International Campus Europe“ an der Tauentzienstraße 11. International Campus hat am Markgrafendamm 7 – 11 den Bau von über 350 Micro-Appartments begonnen. Jene sollen zu unverschämten Preisen an Studierende vermietet werden. Zynisch wird das Projekt von Unternehmensseite gar als „Berliner Bauprojekt gegen den Wohnraummangel für Studenten“ verklärt und gefeiert. Aggressiv treiben sie das Projekt voran: Erst vor Kurzem wurde eine im Kiez sehr beliebte alte Kastanie gefällt. Die verbliebenen Mieter*innen in den angrenzenden Grundstücken werden zukünftig drei Jahre Baulärm und Schikanen ihrer „neuen Nachbarn“ ertragen dürfen. Fenster sollen zugemauert werden und Bauarbeiter in systematisch-entmietete Wohnungen einziehen. Und das nicht Mal für sozialen Wohnraum, sondern für ein unverschämtes Riesen-Bauprojekt, das den Mietspiegel hochtreibt und das soziale Kiezgefüge sprengt.

Die letzte Station ist das Büro des Unternehmens Trockland (Hauptstraße 27, 10827 Berlin). Das Unternehmen hatte bereits vor der Kündigung der „Zukunft“ geplant, diese von links und rechts mit einem Luxusbüroprojekt namens „A Laska“ zu umzingeln. Das Projekt fügt sich genauso wenig in den Kiez ein, wie sein Name kreativ ist. Trockland behauptet, durch „Entwicklung von Immobilien und lebenswerten Orten nach einem Beitrag zur Stadtentwicklung“ zu streben. Tatsächlich steht das Unternehmen für massive Aufwertung, Luxusbauprojekte und die Förderung von Gentrifizierungsprozessen auf Kosten der Bevölkerung Berlins. Haut ab und lasst unseren schönen Kiez in Ruhe!

 

Und diesem Diktat der Profit-Maximierung soll nun auch die „Zukunft“ weichen!

Das nehmen wir nicht hin!

Gegen all diese Scheußlichkeiten, von denen heutzutage wohl jeder Berliner Kiez seine eigene Leidensgeschichte erzählen kann, werden wir protestieren! Zusammen mit euch, laut, kreativ – auf unseren Fahrrädern. Pandion, Trockland, International Campus – Finger weg von unserem Kiez!

Luxusbauprojekte braucht kein Mensch!

„Bauen, Bauen, Bauen“ ist nicht die Lösung des Mietenproblems in Berlins, so lange skrupellose Immobilienunternehmen ihre Profite durch massive Aufwertung und Verdrängung generieren. Den Preis zahlen unsere Kieze und die Nachbarschaft.

Wir haben Eigenbedarf und fordern: Bezahlbaren Wohnraum, Grün- und Freiflächen, kulturelle Angebote & Selbstverwaltung!

Ab in die Pedalen! Für eine Stadt von Unten – gegen eine Stadt der Reichen!