vielleicht wart ihr ja schon in unserem schönen Kiez spazieren, vielleicht habt ihr es ja auch schon woanders in der Stadt entdeckt: unser Logo. Kreisrund, weiß auf schwarz, ein Turm. Sieht super aus! Aber was hat es zu bedeuten? Es folgt eine kurze Erklärung.
Unser Nachbarschaftsbündnis „Wem gehört der Laskerkiez?“ hat sich im März 2021 gegründet und ist seitdem im Kiez gegen Luxusbauten, steigende Mieten und Gentrifizierung im Allgemeinen aktiv.
Namensgeber für den Laskerkiez ist die Laskerstraße. Warum diese? Läuft man vom Ostkreuz oder dem ://about blank in den Kiez, kommt man durch die Laskerstraße. Will man in die ZUKUNFT am Ostkreuz, geht man in die Laskerstraße. Chillt man auf der Laskerwiese, muss man in die – HA! – Bödikerstraße. Diese wird aber zur Laskerstraße. Es war also naheliegend, diesen Namen zu wählen. Doch wer oder was ist ein Lasker?
Laut Wikipedia ist Lasker der Familienname folgender Personen (subjektive Auswahl der Autorin):
Anita Lasker-Wallfisch (* 1925), deutsch-britische Cellistin
Eduard Lasker (1829–188 zu4), deutscher Politiker und Publizist
Else Lasker-Schüler (1869–1945), deutsche Schriftstellerin
Emanuel Lasker (1868–1941), deutscher Schachweltmeister, Mathematiker und Philosoph
Mary Woodard Lasker (1900–1994), US-amerikanische Aktivistin für medizinische Forschung
Maya Lasker-Wallfisch (* 1958), britische Psychotherapeutin und Autorin
Renate Lasker-Harpprecht (1924–2021), deutsche Journalistin, Überlebende von Auschwitz
Es gibt also einige Personen, nach denen man eine Straße benennen kann. Oder andere Gebäude, wie die im Kiez bekannte Emanuel-Lasker-Schule in der Corinth / Ecke Modersohnstraße. Emanuel Lasker war jüdischer Schwachweltmeister und musste 1933 vor den Nazis fliehen.
Deswegen haben wir uns entschieden, ihm im Logo ein symbolisches Denkmal zu setzen – mit der Schachfigur Turm. Passt auch hervorragend zum Widerstand unseres Bündnisses gegen Luxusneubauten und Glaspaläste. Deswegen seht ihr im Logo auch, wie der kleine, wehrhafte Turm den großen Glasturm zum Einsturz bringt.
Glaspaläste und Büroräume entstehen in unserem Kiez nämlich gerade reichlich. Nur bestellt hat sie niemand. Auch in der Laskerstraße soll die seit langer Zeit bestehende und in der Nachbarschaft sehr populäre Kulturstätte „ZUKUNFT am Ostkreuz“ links und rechts von zwei Bürotürmen der Firma „Trockland“ im wahrsten Sinne des Wortes umzingelt werden.
Wie sich allerdings herausgestellt hat, ist die Laskerstraße gar nicht nach Emanuel Lasker, sondern nach Eduard Lasker benannt, seines Zeichens jüdischer Politiker und Jurist. Da wir Aktenordner als Symbol aber eher unsexy finden, entschieden wir unser Logo so zu lassen wie es ist und damit mehrere bekannte Persönlichkeiten zu ehren.
Wenn ihr also das nächste Mal irgendwo unser Logo entdeckt, wisst ihr Bescheid. Und dürft es gern weitererzählen.