Am 1. August 1933 wurde der Antifaschist und Jungkommunist Bruno Schilter im SA-Keller „Keglerheim“ (heute Petersburger Straße 94) schwer misshandelt und anschließend an der „Schwarzen Brücke“ (Thaerstraße) mit fünf Kopfschüssen ermordet. Zum 90ten Jahrestag seiner Ermordung wollen wir Bruno Schilter am Ort seiner Misshandlung gedenken. Im Anschluss wollen wir auch vor der Richard-Sorge-Straße 16, wo Schilter wohnte, Blumen niederlegen. So wollen wir als Stadtteilgruppen, die bereits in der Vergangenheit gedenkpolitische Veranstaltungen organisierten, verhindern, dass ein Antifaschist, der für seinen Kampf gegen den NS ermordet wurde, vergessen bleibt.
Mit dem Gedenken wollen wir auch auf eine Gegenwart aufmerksam machen, in der rechte und rechtsoffene Läden und Räume eine Bedrohung für Antifaschist*innen und alle Menschen sind, die nicht in das rechte Weltbild passen. Auch in Friedrichshain und Umgebung kommt es immer wieder zu rassistischen, queer- und frauenfeindlichen sowie antisemitischen Vorfällen. Wir wollen aber auf der Kundgebung auch an den jahrelangen antifaschistischen Widerstand erinnern, der beispielsweise dafür sorgte, dass ein rechtsoffener Thor-Steinar-Laden nahe dem Ort, an dem Bruno Schilter misshandelt wurde, nach kurzer Zeit schließen musste.
Erinnern heißt Kämpfen!
Kundgebung: 1. August 2023, 18 Uhr,
Petersburger Str. 94, (nahe Besarinplatz) 10247 Berlin,
Stadtteilinitativen:
Wir bleiben alle Friedrichshain
und „Wem gehört der Laskerkiez?