Kundgebung: Samstag 29.07.23 – 15:30 Uhr – Corinthstraße 50, 10245 Berlin
Ende Juni ist es passiert: Das Herzstück der Kreuzung Corinthstraße/Bödikerstraße hat eine wichtige Kiezinstitution verloren. Der Postspäti „Filmfreund“, seit 15 Jahren u.A. von der Betreiberin Franziska geführt, musste aufgrund einer Kündigung des Eigentümers Dr. Friedrich G. Hoepfner und seiner „Helmut Greuel e.K. Hausverwaltung“ die Türen schließen. Was dort passieren soll? Niemand weiß es und auch Hoepfner und seine Hausverwaltung bleiben dem Kiez eine Antwort schuldig.
Diese traurige und für den Kiez fatale Entwicklung reiht sich ein in eine massive Gentrifizierungswelle der die Nachbar*innen des gesamten Laskerkiez seit über 2 Jahren ausgesetzt sind. Investor*innen, Unternehmen und andere Reiche entdecken den kleinen Südzipfel Friedrichshains als ihr persönliches El Dorado. Luxusbüros werden an jeder Ecke aus dem Boden gestampft, Wohnungen werden modernisiert, exorbitant teure Studierendenappartments errichtet. Viele Nachbar*innen müssen aufgrund dieser Tatsache den Kiez verlassen oder können es sich kaum noch leisten hier zu wohnen. Die Politik scheint diesen Entwicklungen gegenüber machtlos.
Der Postspäti war in all den Jahren seines Bestehens ein wichtiger Anlaufpunkt für die Nachbar*innen. Hier konnte Post abgegeben, abgeholt werden. Darüber hinaus gab es nette Gespräche und einen Treffpunkt für die Nachbarschaft. Hier haben sich Menschen kennengelernt und sich ausgetauscht. Am Ende des Tages genossen hier viele Menschen ihr wohlverdientes Feierabendgetränk. Nun nach der Schließung bietet sich auf der Kreuzung ein trauriges Bild: Sie wirkt unbelebt. Wo vorher noch das Leben in unserem Kiez pulsierte, kann nun niemand mehr sitzen und Zeit verbringen. Wir als Laskerkiez-Initiative haben uns mehrmals an den Eigentümer gewandt mit der Bitte um ein Gespräch. Herr Hoepfner besitzt nicht nur in Berlin mehrere Immobilien, sondern auch in Karlsruhe. Ohne Zweifel ist eine Institution wie der Postspäti nur ein winziger Teil seines umfangreichen Immobilienportfolios. Umso fataler, dass er uns nun ein wichtiges Stück Kiez weggenommen hat. Wir kennen einen Menschen, der den Postspäti gerne übernehmen und weiterführen möchte. Er würde sogar das Post- und Paketsortiment weiter ausbauen und mit DHL, UPS, PIN etc. erweitern. Somit wäre allen geholfen, da das Geschäft auch weiterhin boomen wird. Doch Herr Höpfner verweigert sämtliche Antworten und Gespräche. Deshalb möchten wir euch am Samstag den 29. Juli zu einer Kundgebung vor den Poststpäti einladen. Wir möchten dort abermals der Öffentlichkeit, Herrn Hoepfner und auch seiner Hausverwaltung zeigen, was der Postspäti für uns bedeutet und ihn herzlichst darum bitte sich auf Gespräche mit uns/dem potentiell zukünftigen Betreiber einzulassen. Es soll zu seinem Schaden nicht sein.
Kommt zur Kundgebung, wir fordern alle zusammen „Wir wollen unseren Postspäti zurück!“
Der Kiez ist was wir draus machen, das hier ist unsere Nachbarschaft und der Postspäti gehört dazu!