Vielleicht fragt ihr euch, warum wir uns diese Frage stellen. 

Aber von vorne: Laskerkiez, was ist das eigentlich? Beziehungsweise wo? 

Der Laskerkiez befindet sich in Berlin Friedrichshain. Kennt man. Vor allem kennt man den Nordkiez mit der Rigaerstraße und den Südkiez mit dem Boxi. Und südlich vom Südkiez, da liegen wir. Zwischen Ostkreuz und Spree, zwischen Modersohnbrücke und Markgrafendamm. Oder anders gesagt: Zwischen ://about blank, Renate, der Sunset Bridge (lonely planet Leser wissen mehr) und dem Wasser.

Bis jetzt ist der Laskerkiez im Friedrichshainer Kontext eher untergegangen. Bisschen langweiliger als die Nachbar*in im Nordkiez, bisschen weniger hip als die Nachbar*in im Südkiez. Und fast gänzlich frei von Gentrifizierung.

Bis jetzt. Denn alteingesessenes Gewerbe und Kultureinrichtungen werden nach und nach verdrängt – zugunsten von kiezfremden Großinvestor*innen, Stararchitekt*innen und umstrittenen Immobilienkonzernen. 

Wie wir das finden? Nicht so gut. 

Denn Kieze sind menschengemacht, dass heißt sie leben davon, wer in ihnen lebt. Und den neuen Nachbar*innen ist das ziemlich egal. Sie glauben, wir brauchen Mikroapartments und Co-Working Spaces und halten das About Blank für ein Café. Sie wissen nicht, wer wir sind und was wir wollen. 

Deswegen lassen wir sie es jetzt wissen! Mit gemeinsamen Aktionen, Protesten, Kundgebungen und Demonstrationen. Aber vor allem mit Entschlossenheit, Einsatz und Teamgeist.

Dafür haben wir Anwohner*innen, Kulturschaffende und Gewerbetreibende uns im Frühjahr 2021 als Initiative “Wem gehört der Laskerkiez?” zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen Pandion, Trockland, Adam Europe  und Co. vorzugehen.

Denn was wir wollen, ist hierbleiben. 

Wir wollen uns unsere Miete leisten können, wir wollen mit Spätibier auf der Straße sitzen und bei geilem Wetter im Park chillen. Wir wollen hier unsere Kinder großziehen, ihren Kitaplatz und ihre Schule ums Eck wissen und hier unsere Eltern besuchen, die seit über 50 Jahren im Kiez wohnen. Wir wollen wissen, wer unser*e Vermieter*innen sind und sie erreichen können, wenn wir Probleme haben. Wir wollen neuen bezahlbaren Wohnraum mit echten Nachbar*innen, die hier lange und gerne wohnen und keine Boarding Häuser und Ferienappartements. Wir wollen keine charakterlosen Glaspaläste mit überteuerten Cafés im Erdgeschoss, sondern Gewerbe mit Herz und Seele. 

Kurzum: Wir wollen das Gegenteil von dem, was hier gerade passiert. Und deswegen werden wir aktiv.

Mit ersten großen Erfolgen: Nach einer Kundgebung mit Demo, sowie einer weiteren Veranstaltung mit Live Musik ist nicht nur die Presse auf uns aufmerksam geworden und hat berichtet, mehr noch wurde mit der BlueRock Group auch die erste Investor*in erfolgreich vertrieben: Den Anwohner*innen der Corinthstraße 56 ist es gelungen, eine*n Vorkäufer*in für ihr Haus zu finden.

Das alles haben wir geschafft, weil wir zusammen Ideen entwickeln und diese auf die  Straße, in die Medien und in die Politik bringen. Und wir sind noch lange nicht fertig.

Welche weiteren Aktionen wir planen sowie andere spannende Geschichten, um den Kiez und seine Menschen kennenzulernen, findet ihr zukünftig hier auf unserem Blog. Oder auf Twitter